In diesem Jahr waren wir zum ersten Mal auf dem Frankfurt Coffee Festival. Nach dem Besuch beim Coffee Festival in Honduras stand nun also auch ein Besuch auf dem Coffee Festival in Frankfurt an. Obwohl beide Veranstaltungen den gleichen Namen tragen, könnte der Kontrast nicht größer sein. Daher möchte ich in diesem Artikel von den Erlebnissen und den Unterschieden berichten. Ich möchte aber auch mitteilen, für wen sich ein Besuch im kommenden Jahr lohnen kann.
Was ist das Frankfurt Coffee Festival überhaupt?
Das Coffee Festival in Frankfurt ist noch jung, denn das erst Mal fand es im Jahr 2021 statt. Aber auch damals gab es bereits über 3.500 Besucher und mehr als 20 Aussteller. Mittlerweile sind es sogar weit mehr als doppelt so viele Besucher. Dabei ist das Frankfurt Coffee Festival für jeden Kaffeeliebhaber interessant. Man muss also weder im Bereich Kaffee arbeiten, noch besondere Vorkenntnisse haben. Unter den Ausstellern sind Maschinenhersteller, Kaffeeröstereien und Rohkaffeeimporteure. Aber selbst Hersteller für Wasserfilter, Verpackungen und Barista-Zubehör sowie Heimröster findet man dort. Neben den Ständen gibt es auch Workshops und Vorträge. Für die Workshops sollte man sich allerdings rechtzeitig anmelden. Egal, ob man sich nur etwas über Kaffee informieren, tief in die Materie eintauchen oder sich mit anderen vernetzen möchte, beim Frankfurt Coffee Festival ist man richtig.
Alles Wissenswerte zum Frankfurt Coffee Festival
Hier sind noch ein paar Infos, für alle, die jetzt tatsächlich Lust haben, im nächsten Jahr vorbeizukommen. Übrigens, wenn du wirklich kommst, lass es mich gerne wissen. Ich freue mich immer neue Coffee People kennenzulernen. Egal, ob du Follower, Kunde oder einfach nur Kaffee-Enthusiast bist.
In diesem Jahr (2023) fand das Frankfurt Coffee Festival vom 22. bis 24. September in der Klassikstadt (Veranstaltungsstätte) statt. Meiner Meinung nach ein idealer Ort. Das Gebäude hat seinen eigenen Charme, ist selbst mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen und Parkplätze sind in der Umgebung ausreichend und kostenlos vorhanden.
Der Ticketpreis für einen Tag lag bei 21,90 €. Hinzu kommen noch 4 € Pfand für eine Porzellantasse, die aber während des Festivals wieder zurückgegeben werden konnte. Diese Porzellantasse ist sehr sinnvoll, da man so wunderbar an verschiedenen Ständen Kaffee probieren kann. Außerdem zeigt es, dass hier bereits sehr nachhaltig gehandelt wird, denn so kann man Müll reduzieren.
Wer plante mehrere Tage teilzunehmen, der konnte sich direkt – wie ich – ein Ticket für zwei Tage (34 €, also 17 € pro Tag) oder drei Tage (47 €, also 15,67 € pro Tag) kaufen, um Geld zu sparen. Falls sich im nächsten Jahr nichts am Vorgehen ändert, sollte man sein Ticket bereits vorher online erwerben. Am Eingang war das nämlich nicht möglich, was uns ein paar Minuten gekostet hat.
Unsere Erlebnisse und Eindrücke
Nun aber zu unseren Eindrücken. Zunächst muss ich betonen wie begeistert ich doch von der Coffee Community bin. Wider Erwarten habe ich einige bekannte Gesichter entdeckt und inspirative Gespräche geführt. Man wird an jedem Stand mit einem Lächeln empfangen und kann sich wunderbar über Kaffee aber auch viele andere Themen austauschen. Dabei spielt es aber keine Rolle wie viel Vorwissen man im Thema Kaffee bereits hat.
Ich erinnere mich beispielsweise an ein Gespräch mit einer Rösterin an einem Stand. Mitten im Gespräch kam ein Mann dazu und offenbarte uns, dass er wohl Robusta mögen würde. Das hätte er hier beim Festival herausgefunden, aber das wäre ja wohl gar nicht gut. Denn angeblich hätte ja nur Arabica eine hohe Qualität. Wenn man die Kaffeeverpackungen in Supermärkten betrachtet, auf denen ja häufig mit “100% Arabica” geworben wird, könnte man wirklich davon ausgehen. Aber Geschmack ist nun mal Geschmackssache. So hat sich ein sehr schönes und teilweise auch lustiges Gespräch ergeben, an das ich mich sicher noch eine ganze Weile erinnern werde.
Kaffeeröster und Trends beim Frankfurt Coffee Festival
Im oberen Stockwerk gab es einen Bereich mit dem Titel “Röster-Revier”. Hier gab es einige Stände von Röstern, die ich teilweise sogar schon kannte. Natürlich hat mich interessiert, welche Themen meine Kollegen aktuell bewegen und so habe ich mich mit manchen von ihnen ausgetauscht. Die Themen Nachhaltigkeit, Transparenz und faire Bezahlung von Kaffeebauern sind noch nicht bei allen Kaffeeröstern angekommen. Ich freue mich aber, dass hier trotzdem schon einige ähnlich denken wie wir bei Novum Coffee.
Natürlich könnten wir andere Kaffeeröster einfach als Konkurrenz betrachten. Ich denke aber, dass der Austausch uns bei unserer übergeordneten Vision und den größeren Zielen hilft. Denn hier geht es meiner Meinung nach nicht um die eine zusätzlich verkaufte Packung Kaffee, sondern um einen nachhaltigeren Umgang mit der Welt und den Menschen, der sich letztendlich ja auch in der Qualität und dem Geschmack des Kaffees widerspiegelt.
Hersteller von Kaffeemaschinen, Kaffeemühlen und Verpackungen
Wer noch auf der Suche nach der passenden Kaffeemaschine oder Kaffeemühle ist, der wird vielleicht beim Coffee Festival fündig. In keinem Elektronikmarkt findet sich solch eine geballte Ladung Kaffeewissen wie hier. Und teilweise gibt es hier auch direkt einen Festival-Rabatt. Natürlich versuchen auch Hersteller von Maschinen neue Trends zu entdecken und umzusetzen. So hat bespielsweise De’Longhi eine Kaffeemaschine mitgebracht, die einen Cold Brew Espresso zubereiten kann.
Bei Cold Brew kommt normalerweise das Full-Immersion-Prinzip zum Einsatz. Das bedeutet, dass der Kaffee über einen längeren Zeitraum direkten Kontakt mit dem Wasser hat bzw. im Wasser schwimmt. Bei Cold Brew dauert dies meist einige Stunden. Wie soll hier also ein Espresso entstehen? Mich hätte vor allem interessiert, mit wie viel Bar Druck der Kaffee zubereitet wird. Wie genau die Zubereitung funktioniert, wollte man uns jedoch nicht verraten. Selbst die Nachfrage beim Chef des Marketings blieb ohne Erfolg. Wenn du die Zubereitung sehen möchtest, schau dir gerne das Video an. Geschmacklich war der Cold Brew Espresso jedenfalls erstaunlich gut.
Neben Herstellern von Kaffeemaschinen und Kaffeemühlen waren auch Verpackungshersteller anwesend. Zwar sind die Kaffeeverpackungen von Novum Coffee bereits klimaneutral. Trotzdem bin ich immer wieder auf der Suche nach Potenzial für Optimierungen. Auch hier war es schön, dass das Thema Nachhaltigkeit bei Verpackungsherstellern weit oben auf der Agenda steht. Ich bin bereits gespannt, was uns in den kommenden Monaten erwartet.
Deutsche Cuptasting Meisterschaft 2023
Am Sonntag fanden dann die Deutschen Cuptasting Meisterschaften der SCA (Specialty Coffee Association) statt. Hier traten auch ein paar mir bekannte Gesichter an. Beim Cuptasting geht es sozusagen um das professionelle Verkosten von Kaffee. Im Zuge der Cuptasting Meisterschaft erhalten die Teilnehmer jeweils drei Tassen mit Kaffee und müssen die Tasse identifizieren, welche nicht den selben Kaffee enthält, der sich in den anderen beiden Tassen befindet. Das schaffen sie gustatorisch – also durch den Geschmack – und olfaktorisch durch den Geruchssinn.
Hersteller von Home Barista Equipment
Wer bereits die passende Kaffeemaschine gefunden hat, aber noch Home Barista Equipment sucht, wird ebenfalls auf dem Frankfurt Coffee Festival fündig. Von Baristapinsel über Dosierring bis hin zu Knock Box, hier gibt es eine ordentliche Auswahl. Auch hier geht der Trend hin zu Nachhaltigkeit, aber es wird auch viel mit Holzoptik gearbeitet. Im Video siehst du wie ich am Stand von eurista war und ihr Barista Equipment unter die Lupe genommen habe. Dank abnehmbarer Holzteile, sieht das Equipment schön aus, darf aber trotzdem in den Geschirrspüler.
Für wen sich ein Besuch des Frankfurt Coffee Festival lohnt
Fragst du dich noch, ob sich ein Besuch des Frankfurt Coffee Festival im nächsten Jahr für dich lohnt? Vielleicht helfen dir die folgenden Fragen eine Entscheidung zu treffen:
- Bist du gerade dabei das Thema Kaffee für dich zu entdecken und möchtest nun mehr darüber erfahren?
- Bist du schon ein Home Barista, aber möchtest dein Kaffeewissen und deine Skills optimieren?
- Hast du Lust dich mit anderen Kaffee-Enthusiasten auszutauschen und ein Teil der Coffee Community zu werden?
- Wohnst du in Frankfurt oder in der Nähe?
- Möchtest du aktuelle Trends, Kaffeeröster und neue Kaffeemaschinen entdecken?
Wenn du eine oder mehr Fragen mit “Ja” beantwortet hast, dann würde ich mich freuen, dich im nächsten Jahr beim Frankfurt Coffee Festival anzutreffen.
Unterschied zum Coffee Festival in Honduras
Wenn du meine Videos oder die Artikel über meine Zeit in Honduras bereits kennst, weißt du auch schon einiges über das Coffee Festival in Honduras. Dort gab es Stände von Farmern, traditionelle Tänze, ein Cupping, einen Farmbesuch und eine Parade. Im Vergleich zum Frankfurt Coffee Festival gab es aber einige Unterschiede. Zunächst einmal gab es in Honduras wesentlich weniger Besucher und Stände. Außerdem waren die Stände nicht in einer Halle, sondern auf einem Platz im Stadtzentrum.
Was Honduras dafür aber zu bieten hatte, war eine Parade zum Thema Kaffee. Jeder Wagen war festlich geschmückt und man konnte die Leidenschaft für das Thema Kaffee erkennen. Auch die traditionellen Tänze waren in Honduras sehr interessant, vor allem für internationale Gäste wie mich. Mein Fazit lautet daher, dass beide Coffee Festivals auf jeden Fall einen Besuch wert sind, auch wenn ich das eine Festival aufgrund der geringeren Distanz wohl häufiger besuchen werde.